Über Leben in einer traumatisierten Gesellschaft: Narzissmus, Toxische Beziehungen und andere Formen der Gewalt

Mein Vortrag zum CCCamp23

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Der Vortrag “Über Leben in einer traumatisierten Gesellschaft” behandelt den Stand der Forschung zu physischer, psychischer und emotionaler Gewalt, und ihre Verbindungen zu traumatischen Erfahrungen in der Kindheit.

Ein zentraler Aspekt des Vortrags ist die Rolle von Kindheitserfahrungen bei der Entstehung von Gewalt. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die in ihrer Kindheit Gewalt erfahren haben, ein höheres Risiko haben, selbst gewalttätig zu werden oder in toxischen Beziehungen gefangen zu sein. Die traumatischen Erlebnisse beeinflussen die Entwicklung des Selbstbildes, führen zu emotionaler Dysregulation und beeinträchtigen die Fähigkeit, gesunde Beziehungen aufzubauen.

Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen Narzissmus und Gewalt thematisiert. Narzisstische Persönlichkeitsmerkmale können durch traumatische Erfahrungen in der Kindheit verstärkt werden. Narzisstische Individuen neigen dazu, andere zu dominieren, zu manipulieren und zu missbrauchen, um ihr fragiles Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Dadurch können sie eine Kultur der Gewalt in der Gesellschaft fördern.

Es wird der Begriff “traumatisierte Gesellschaft” eingeführt, der auf die Idee hinweist, dass traumatische Erfahrungen nicht nur individuell, sondern auch kollektiv wirken. In einer Gesellschaft in der Gewalt allgegenwärtig ist können traumatische Erlebnisse auf verschiedenen Ebenen auftreten und über Generationen weitergegeben werden, sei es in Familien, Schulen, Gemeinschaften oder auf staatlicher Ebene.

Der Vortrag schließt mit einem Appell zur Prävention von Gewalt und zur Förderung gesunder Beziehungen. Es wird betont, wie wichtig es ist, traumatisierten Menschen Unterstützung und therapeutische Interventionen anzubieten, auch und gerade Tätern, um den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen. Was können wir als Hacker in unseren Communities tun, um eine Kultur der Gewaltlosigkeit zu fördern und unsere Werte zu verteidigen, mit dem Anspruch offen für alle Kreaturen zu bleiben? Was gilt es aus Traumaperspektive bei der Konfliktlösung und Mediation von Code of Conduct-Verstößen zu beachten?

Insgesamt liefert der Vortrag einen Einblick in die komplexen Zusammenhänge zwischen Gewalt, traumatischen Kindheitserlebnissen und narzisstischem Verhalten. Er sensibilisiert für die Bedeutung von Prävention und Intervention, um eine Gesellschaft zu stärken, in der Gewalt und toxische Beziehungen keine dominierenden Faktoren sind, sondern Raum für Heilung und gesunde Interaktionen geschaffen wird.

Literaturempfehlungen u.a.:

  • Janina Fisher: Die Arbeit mit Selbstanteilen in der Traumatherapie
  • Franz Ruppert: Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft?: Wie Täter-Opfer-Dynamiken unser Leben bestimmen und wie wir uns daraus befreien
  • Heinz-Peter Röhr: Narzissmus: Dem inneren Gefängnis entfliehen
  • Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens
  • Pete Walker: Posttraumatische Belastungsstörung
  • Annika Klein, G. Fischer: Vom Opfer zum Täter

Hi! leider können wir deine Einreichung “Über Leben in einer traumatisierten Gesellschaft: Narzissmus, Toxische Beziehungen und andere Formen der Gewalt” für Chaos Communication Camp 2023 nicht akzeptieren. Es gab schlicht zu viele tolle Einreichungen, sodass wir nicht alle berücksichtigen konnten. Wir hoffen, dich als Teilnehmer trotzdem zu Chaos Communication Camp 2023 begrüßen zu dürfen! Viele Grüße, Das Chaos Communication Camp 2023-Team